Von Jesus als Mitte prägen lassen (Andacht zum 2. MAK 2017)

1) Jesus allein ist in der Mitte des CVJM Berghausen! Daran soll uns heute dieses Kreuz aus Krönchen-Kerzen erinnern. Einige haben es in Erinnerung von der gerade zurückliegenden Konfirmanden- und SchüBiWoTeam-Freizeit in Bad Herrenalb. Jesus prägt unseren Verein!

2) Jesus – genauer müsste man sagen: der Heilige Geist, aber davon sehen wir heute mal ab. Also: Jesus kommt in uns. Wir wollen mit der CVJM-Arbeit dazu einladen, dass Menschen Jesus hereinbitten. So sagt Jesus in Offenbarung 3, 20a (BasisBibel):„Sieh doch: Ich stehe vor der Tür und klopfe an! Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten.“3) Ich gehe einfach mal davon aus, dass wir als CVJM-Mitarbeiter die Tür schon geöffnet haben und Jesus inzwischen in uns wohnt. Vielleicht wird er ab und zu auf ein paar (unwichtige) Zimmer beschränkt, aber er ist da.

An dieser Stelle möchte ich heute ansetzen. Jesus ist in uns, aber wie prägt er uns? Vielleicht haben wir im Kopf mal gesagt, Jesus soll unsere Nr. 1 sein. Er soll das Wichtigste im Leben sein. Einige von uns haben dies vielleicht auch mal laut oder leise gebetet und – noch besser – es sich gewünscht und sich danach gesehnt. Da ist der Wunsch, sich prägen zu lassen. Aber irgendwie ist der Wunsch „im Kopf“ stecken geblieben. Er ist nicht in unserem Alltag angekommen. Und das macht einige von uns traurig über sich selbst, und vielleicht sogar nachdenklich.

Sich von Jesus als Mitte prägen lassen – uns als Vereinsvorstand war es bei unserer letzten Klausur wichtig, das für uns selbst anzustreben, aber auch Euch entsprechend zuzurüsten. Na ja, nicht alle von Euch – sondern die, die sich danach sehnen und da noch Bedarf haben … (Einige stehen vielleicht gerade woanders, haben andere Punkte, die Jesus ihnen gerade zeigen möchte!)

Jesus vom Kopf ins Herz. Jesus von der Verstands-Entscheidung in den Alltag. Jesus von der Ecke … (und nun setzte die ein, in die du ihn in deinem Haus gerade „gedrängt“ hast) ins Zentrum. Wäre das nicht was?

Also zurück zu mir, bei mir selbst angefangen! Und bei „meiner“ Jugendgruppe – die denselben Wunsch hatte. Ich habe Peter Bauer (ihr kennt ihn vielleicht noch von der letzten Horizonte-Woche) nach einem Buchtipp gefragt und er hat diesen Kurs empfohlen: John Ortberg „Abenteuer Alltag – Ein ganz normaler Tag mit Jesus“.

In dem Kursbuch findet sich auch ein Zitat von Dallas Willard: „Das Geheimnis des Gewöhnlichen ist, dass es erschaffen wurde, um als Gefäß für das Göttliche zu dienen – ein Ort zu sein, an dem Gott das Leben von Menschen verändert.“ Ich habe euch das Zitat mitgebracht, weil es gut den Kerngedanken des Buches wiedergibt. Das Buch hat 8 Einheiten, einige waren für merciy Wiederholung (Zeit mit Gott, hörendes Gebet), weil wir uns schon mal damit beschäftigt hatten. Anderes war in dieser Form neu (Jesus auf der Arbeit). Ihr könnt nachher gerne reinschauen.

Für mich ist die Zusammenfassung: Jesus vom Kopf ins Herz/ins Zentrum bringen. Durch Rituale und durch Veränderung meines Denkens.

So muss es nicht für jeden von uns zu jeder Zeit funktionieren. In „Die Kraft der unscheinbaren Kleinigkeiten – Vom Abenteuer, Jesus ähnlicher zu werden“ beschreibt Gary L. Thomas einen anderen Weg. Er lädt dazu ein, Eigenschaften wie „Demut, Großzügigkeit, Achtsamkeit, Geduld oder Dankbarkeit neu zu entdecken und im eigenen Alltag in kleinen Schritten zu kultivieren.“

Ein anderes Buch sei auch noch genannt: Schwarzbrotspiritualität von Fulbert Steffensky, unter anderem mit Tipps zu einem Zeit-mit-Gott-Ritual.

Drei Bücher, drei Möglichkeiten. Um deutlich zu machen, dass wir unterschiedlich sind und unterschiedliche Zugänge und Stile haben. Und es gibt noch so viele mehr. Auch wenn – und das ist gut so – sich im Kern oft dieselben Ideen wiederfinden: Zeit mit Gott verbringen und Gott in den Alltag integrieren und seinen Blick auf Dinge lernen. Aber das ist jetzt natürlich nur „meine Essenz“.

In jedem Fall ist für mich klar … keiner hier ist schon am Ziel. Jeder ist noch auf dem Weg. Erlaubt mir kurz nach Ende des Reformationsjubiläumsjahres nochmals, Martin Luther zu zitieren: „Das christliche Lebens ist nicht ein Frommsein, sondern ein Frommwerden, nicht ein Sein, sondern ein Werden, nicht eine Ruhe, sondern eine Übung. Wir sind’s noch nicht, wir werden’s aber. Es ist nicht das Ende, es ist aber der Weg. Es glüht und glänzt noch nicht alles, es reinigt sich aber alles.“

Dass Jesus gekommen ist, um mit uns Gemeinschaft zu haben, macht für mich der zweite Teil des Bibelverses von vorhin klar: „Ich werde mit ihm das Mahl einnehmen und er mit mir.“ (Offenbarung 3, 20b, BasisBibel).

4) Ganz zum Schluss noch eine Frage: Wie kommt (oder bleibt) Jesus in die Mitte des CVJM Berghausen. Ich glaube, Jesus kommt (oder bleibt), wenn wir ihn einladen, und er gebraucht dazu Menschen (CVJMer und andere), in deren Mitte er bereits ist.

Danke, dass auch Ihr diese Menschen seid. Eine Kerze soll Euch in Eurem Alltag daran erinnern. Vielleicht verstaubt sie (es ist ja nur eine Kerze) und Ihr habt einen anderen Stil! Vielleicht wird sie Teil eines Rituales … und hilft Euch, Jesus im Alltag zu erleben.

Am Ende des Mitarbeiterkreises Kerzen verschenken, gegenseitig … (mit Segenswort)