Nachtreffen der Sommer-Jugendfreizeit

Letzte Wochenende fand das „offizielle“ Nachtreffen der Sommer-Jugendfreizeit statt. Die gemeinsame Zeit in Narbonne-Plage (Südfrankreich) liegt schon viele Wochen zurück – gerade deswegen war es schön sich wieder zu sehen und noch mal sich an ein wenig Urlaubsfeeling zu erinnern.

Narbonne 2008 war die erste Freizeit die vom CVJM Karlsruhe e.V. und vom CVJM Berghausen e.V. gemeinsam veranstaltet wurde. Nicht nur dies machte sie zu einer besonderen Freizeit. Auch beim Nachtreffen konnten wir davon profitieren. So nutzen wir die Räume in Berghausen aber auch den Outdoorpark und das Waldheim in Karlsruhe.

In Berghausen schauten wir Freizeitfotos und zwei Filme an, „zockten“ mit einer Wii, kochten und aßen zusammen, lernten von Daniel und seinen drei Freunden etwas über Gehorsam (Daniel Kapitel 1) und besuchten zum Abschluss gemeinsam den sprit – Gottesdienst. Am Samstagnachmittag waren wir gemeinsam in Karlsruhe. Verschieden Herausforderungen des Outdoorparkes wurden gemeinsam gelöst. In unmittelbarer Nachbarschaft zum KSC Spiel (deutlich bei jedem Tor zu hören) kletterten wir eine freistehende Leiter hoch oder erklammen eine 3 Meter hohe Mauer. Danach genossen wir das Lagerfeuer und grillten gemeinsam.

Es war ein schönes Nachtreffen … Bilder gibt es in der Galerie zu sehen.

Und wie war die Freizeit? Es folgt ein „kleiner“ Bericht von Thorsten Rößler:

Abreise:
Karlsruhe - Grau war der Himmel, der den Abend über den Häusern zierte. Die vereinzelten Regenschauer sind in dieser Jahreszeit weitaus untypisch. Trübes Wetter, trübe Stimmung - typisch zum Lesen, Computerspielen oder Abhängen, was bleibt einem schon anderes übrig, als auf besser‘ Wetter zu warten. Eine Lösung dieses Problems fanden unteranderem 36 Jugendliche, auf einer Sommerfreizeit des CVJM Berghausen & Karlsruhe in Narbonne-Plage, am südfranzösischen Teil des Mittelmeers, welche sich zu dieser Stunde schon fast mit Gedanken an Sommer, Sonne, Strand und Zärtlichkeit vertraut machen könnten.
Über die Anlaufschwierigkeiten berichtet unser Korrespondent live in einer Kurzzusammenfassung:
Hallo liebe Zuschauer, ich stehe hier vor dem Staatstheater in Karlsruhe, wo sich bis vor Kurzem eine ungewöhnlich große Menschenmasse versammelt hat. Überfüllte, gar dem Platzen nahe große Kleidercontainer wurden angeliefert, um diese sich die angeblich rebellischen Jugendlichen versammelten. Polizeiberichten zur Folge war zwar „keine Demonstration angemeldet, dennoch waren wir auf alles vorbereitet,“ so ein Sprecher der örtlichen Behörden zu den aktuellsten Geschehnissen.
Erst nach intensiven Gesprächen und erfolgreichem Vermitteln gelang es den Behörden zur Stunde, der Sache diskret durch einen Kontaktmann auf den Grund zu gehen. Wie sich im Nachhinein herausstellte, befand sich der Reisebus der Gruppe nur mit deutlicher Verspätung auf dem Weg zum Abfahrtsort nach Karlsruhe. Die Lautstarken Gesänge der Teilnehmer und schnellen Wortgefechte wurden mit Gründen der Zeitüberbrückung und dem Aufrechterhalten der guten Laune dementiert.
Ein Glück dass die Jugendlichen von dieser mehr als übertriebenen Nachtundnebelaktion der Polizei nichts mitbekommen haben und mit Spannung in den wohlverdienten Sommerurlaub fahren dürfen. (Soviel zur Stunde, zurück ins Studio.)
Vielen Dank für die Live-Schaltung nach Karlsruhe. Im Anschluss sehen sie dazu einen ungewöhnlichen Reisebericht.
Das war‘s für diesen Moment von uns. Weitere Nachrichten gibt’s wie gewohnt ab Mitternacht.
Tschüss....

Freizeitbericht:
Eigenwillige Luftmatratze trifft auf Gott
Eine ganz andere, neue Welt. Raus aus der nassen Heimat, weg aus dem trüben Alltag und hinein in ein, während unseres Aufenthaltes, dauerhaft sonniges, südlich gelegenes Domizil mit ganz viel Sand, Meer, neuen Leuten und nicht zu vergessen einem Schlafplatz auf einer eigenwilligen Luftmatratze.
Es ist mittlerweile Mittwoch Abend, ein Tag nach der verspäteten Abreise ist vergangen, die Zelte sind bezogen, unbekannte Menschen begegneten sich. Insgesamt waren 36 fröhliche und von Grund auf verschiedene Teilnehmer, sowie 10 lebenslustige und mindestens genauso unterschiedliche Mitarbeiter mit in das im Süden Frankreich gelegene Narbonne gereist. Um das schnellere Kennenlernen und die Gemeinschaft zu fördern, wurden gleich zu Beginn, wie eigentlich für Freizeiten üblich, Kennlernspiele veranstaltet. Natürlich kannte so gut wie keiner die Namen aller Camp-Mitbewohner am ersten Abend, was aber auch gar nicht weiter schlimm war.
Um uns das Alltägliche ihr in Frankreich nicht ganz auszutreiben, gelang es den Mitarbeitern uns trotzdem einem gewissen Rhythmus auszusetzen. 8:30 Uhr Frühstück: Die durch den tollen Zufallsgenerator (alias Brotschüssel) Auserwählten, hatten das morgendliche Vergnügen früher Aufzustehen, um einen mit Nutoka, (Frisch-) Käse, Wurst, Honig, Marmelade, sowie dunklem Brot und Baguette, aber auch Müsli, Obst, Milch, Kaffe oder Kaba reichhaltig gedeckten Tisch anzurichten. Das Spülen im Anschluss war Bestandteil jedes Küchendiensts, egal ob morgens, mittags oder am Abend. Aber nicht nur die regelmäßige Nahrungsaufnahme, sondern auch verschiedene before-breakfast-activities wurden angeboten. Zum einen die Sonnenaufgangsbesichtigungstruppe von Martin oder die fast täglich stattfindende Laufgruppe von Tobias boten den i.d.R. Bis-5-vor-halb-neun-Schlafenden eine tolle Abwechslung. Täglich eine Stunde vor dem ersten Magenfüllen gab auch Dominik die Möglichkeit, den Tag gemeinsam in der „Zeit mit Gott“ zu beginnen.
Die Freizeit in Worten zusammenzufassen fällt schwer, da sie in ihrer Gestaltung doch sehr unterschiedlich war und das Programm einen großen Umfang bot.
Der Dreh- und Angelpunkt der Freizeit, der Platz zwischen Teilnehmer- und Mitarbeiterzelten, quasi der Mittelpunkt des Camps, war ganz klar ein wichtiger. Die Rede ist natürlich vom Hängemattenareal. Ideal zum Schlafen, Musikhören, Lesen, Quatschen (zu zweit, dritt ...nach oben waren keine Grenzen gestetzt, außer die Hängematte streikte iwann) und Chillen. Sie waren unser Freund und Helfer wenn wir erschöpft vom Surfkurs unter der Qual des Haifischmans heimkehrten, uns fast schon olympiareife Tischtennisduelle lieferten, uns von Mitarbeitern zu einer Ralley hinreisen haben lassen, uns beim Paintballen mutig in den Kugelhagel stürzten oder einfach nur den Tag am Strand verbrachten.
Begleitet wurde unser tägliches Programm von Bibelarbeiten (sog. BAs), Diskussionen und Gesprächen in Kleingruppen rund um unseren Gott und unsere Religion besonders im Alltag, dem Abendgebet, aber auch im individuellen Gespräch mit Mitarbeitern oder anderen Teilnehmern.
Einander zu vertrauen, sich gegenseitig aufeinander verlassen zu können und gemeinsam etwas bewegen zu können, klingt auf den ersten Blick weithergeholt, bei genauerem Betrachten gelang uns aber auch das. Erlebnispädagogik, könnte ein Unterrichtsfach sein, war aber halb so wild. Gemeinsam in einer Gruppenstärke von ungefähr 10 Personen eine 50m hohe Schlucht auf einem dünnen Band zu überqueren oder sich rückwärts aus 1,5m in die Arme seiner Gruppenmitglieder fallen zu lassen, waren Teile dieses sehr monoton klingenden Begriffs. Gruppenstärke und erworbenes Vertrauen hatten die Teilnehmergruppen auch einen Tag lang gegen die Mitarbeiter, gegen die sie in die Essens-Schlacht zogen, unter Beweis zu stellen. Ziel hierbei war nicht, die Mitarbeiter in einer Tortenschlacht zu besiegen, vielmehr ging es darum, ihnen Bestandteile für das Abendessen streitig zu machen. Wie z.B. Würstchen, Brötchen, Käse, Ketchup und Senf, sowie Röstzwiebeln und Gurken, die für das abendliche Wohl in Form von Hotdogs vorgesehen waren. Nicht zu vergessen war natürlich der Bestandteil Milch für den hart erkämpften Nachtisch: Mouse au Chocolat. Für all das galt es aber zunächst Dominik á la „Takeshis Castle“ mit einem Stab von einem Baumstamm zu stoßen, was teilweise wirklich vergeblich war, löffelweise Zimt zu essen, blind mit der Spritzpistole ein Gruppenmitglied zu treffen, in der Lagune nach dem richtigen Ballon mit der Milch tauchen und zu guter letzt auch ein kniffliges Rätsel lösen, um am Abend dann in Siegermanier zu speisen.
Das Programm umfasste natürlich auch unvergessliche Highlights. Gleich zu Beginn der Freizeit reisten all unsere Camper mit einem gecharterten Bus in die alterwürdige Festungsstadt Carcassonne. Die wunderschönen kleinen verwinkelten Gässchen, zusammen mit den fast malerisch wirkenden alten Fachwerk- und Gesteinshäusern, an deren Balkonen in drei oder vier Meter Höhe Blumenkästen mit roten Geranien hingen. Dazu die regelmäßig von den Dächern rechts und links, in verschiedenen Farben gespannten Sonnensegel, stellten die erwürdige Stätte in ein neues moderneres, buntes Licht. Ebenso auch der neue Stadtkern, indem sich die Gruppe die zweite Tageshälfte aufhielt, war noch teilweise von älteren, aber restaurierten Häusern, mit großen gläsernen Schaufenstern und den üblichen Werbeplakaten und Schnäppchenangeboten in langen schmalen Gassen geprägt. Große Plätze mit Cafés und Restaurants, Brunnen und Bänken, eingeschlossen von großen Bäumen vermittelten ein vielleicht etwas ungewohntes, aber sehr angenehmes Shopping-Feeling.
Ein eher außergewöhnliches Gefühl bot uns die Erfahrung eines Surfkurses. 200m vom Camp entfernt, direkt an der Lagune, war der Haifischman während der Sommermonate zusammen mit seinen Surfbrettern heimisch. Nach einer sehr überschaulichen theoretischen Einführung warf er uns im wahrsten Sinne des Wortes ins kalte Wasser. Es ging recht schnell bis die ersten auf dem Board standen, doch noch viel schneller lagen sie zu Beginn auch wieder im Wasser. Dennoch war unser Surflehrer sich keines Kommentars und keine Erklärung zu schade, auch wenn er vielleicht einer Person 5 Mal das selbe erklären musste. Mit Sprüchen wie „du Rampensau“ oder „ganz ruhig Brauner“ lenkte er uns manchmal geschickt von unserer hin und wieder zugrunde gehenden Motivation ab und machte den einen oder anderen von uns, in diesen 6 Stunden, zu einem, auch vom Fahrstil und der Haltung wirklich ansehnlichen Surfer.
Mittags waren wir entweder durch unser Küchenteam mit ähnlich umfangreichen Möglichkeiten wie zuvor erwähnt beim Frühstück beschert worden, oder uns wurde für Tage wie in Carcassone, dem Meteoritensee, dem Ralley-Tag, etc die Chance auf ein Lunchpaket gegeben. Mit den verschiedenen Brotsorten, den unterschiedlichen Aufstrichen und Beilagen, Obst und Gemüse, sowie einer schokoladigen Versuchung wurden wir dann auf den Weg geschickt.
Große Abwechslung zum doch so salzigen warmen Meer, bot der kleine abgelegene, durch einen Meteoriteneinschlag entstandene, Gebirgssee. Erreicht haben wir den etwa zehn Kilometer vom Campingplatz entfernten Platz an der Sonne, mit den Qualitätsmountainbikes unseres Reiseveranstalters. Entlang der Strandpromenade auf großzügigen Radwegen von Narbonne-Plage und die des benachbarten St. Pierres, stieg das Feld der Radprofis zu einer etwa 500m langen Bergwertung am Rande des Dorfs in Richtung ihres heutigen Ausflugziels empor. Nach 15minütigem Mountainbiketerrain, erreichten wir das idylisch gelegene Domizil, umhüllt von Bäumen auf der einen Seite und 30m hohen Felswänden auf der anderen. Letzteres verlockte den einen oder anderen aus waghalsigen Höhen von Klippen zu springen. Ein besonderes Erlebnis, wie auch ein besonderer Tag, geprägt nicht nur durch eine gerissene Fahrradkette auf dem Hinweg, sondern auch zwei Platten auf der Heimfahrt, an unseren doch eigentlich „fast“ neuen Rädern.
Nachdem sich der Tag seinem Ende neigt und sich Erlebtes, wie eben unter anderem auch Klettern oder Paintballen, (uvm.,) in den Köpfen der Camper festsetzt, der eine oder andere Muskelkater hat und sich nach Entspannung sehnt, der war beim Wellness-Abend richtig gut aufgehoben. Z.B. fanden gegenseitige Massagen statt, welche sich dann zu einer fast zehnköpfigen Massagekette ausweiteten. Geprägt von traumhaftem Ambiente, am selbstgebauten Brunnen, wozu ein Planschbecken mit Wasser gefüllt und ein richtig kleiner Springbrunnen mit orangenem Licht installiert wurde, um die Chillout-Lounge des Camps umgeben von ihren Hängematten noch weiter aufzumöbeln.

So lassen sich gemeinsame Abende ohne Probleme gemütlich, fröhlich und herzlich verbringen. Jeder Abend war zwar auf seine Art unterschiedlich, ob ein reines Abendgebet stattfand, eine fast mitternächtliche BA oder ein OpenAir-Kino Abend mit Popcorn und Chips, jeder Abend war auf seine Weise etwas Besonderes. Während den fast zwei Wochen waren wir gut versorgt, uns wurde so einiges geboten und wir hatten eine aufregende, wahrscheinlich viel zu kurze, richtig coole Zeit: Ja ich weiß, es war ne geile Zeit!!

Soweit die Erinnerungen. Nochmals im Namen der Veranstalter (CVJM Karlsruhe e.V. und CVJM Berghausen e.V.), der Freizeitleiter (Nele Dauskardt und Sascha Alpers) und der Teilnehmer (14 Jungs und 22 Mädchen) vielen Dank an alle Mitarbeiter: Ruben Haghdoust (Küche), Nora Lots, Steffi Sirucek, Martin Fesenbeck, Tobias Rau, Julia Voigt, Dominik Wolfinger, Michael Worm (Küchenleitung).