Jesus House - Freitag

Am Freitagabend, 01.04.2011, begrüßten Janina Hoffmann und Sebastian Ramin 54 junge Menschen im evangelischen Gemeindehaus. Musikalisch wurde das Vorprogramm von der namenslosen Band um Annika Hertel gestaltet. Die Band spielte drei bekannte christliche Lieder und ein selbst komponiertes. Alle Besucher fanden die Band echt Klasse, kei...ner hätte gedacht dass die Band erst seit einem halben Jahr im CVJM zusammen probt.
Um 19.50 Uhr endete das lokale Vorprogramm und wir feierten mit Stuttgart gemeinsam den dritten Jesus House Abend.
Zum Thema Liebe hat JesusHouse Bettina Ratering aus Emsland an der holländischen Grenze eingeladen. Der Name sagt vielen wenig, aber das, was Bettina zu sagen und erlebt hat, könnte mehrere Leben ausreichend füllen. Bettina wurde geboren, als ihre Mutter 15 Jahre alt war und lebte mit ihr bis zum 6. Lebensjahr in einem Bordellzimmer, in dem nicht nur ihre Mutter mit Freiern schlief, sondern es auch zu Übergriffen auf Bettina kam. Mit 6 Jahren kam sie zuerst in ein Heim, dann in eine Pflegefamilie, die ihr materiell alles gab, was sie brauchte. Aber Liebe oder einfache Umarmungen bekam sie nie. Im Teenageralter brach sie von dort aus und landete auf der Reeperbahn. Innerhalb kürzester Zeit war sie Raucherin, Alkohol- und drogenabhängig, ging anschaffen, bis sie mit 18 Jahren in die Schweiz floh, dort aber so weiter lebte wie bisher. Eines Tages traf sie eine Gruppe verrückter junger Christen, die christliche Lieder sangen und von der Liebe Gottes sprachen. Vor lauter Aggressivität griff Bettina mit einer kaputten Bierflasche den Redner an und rannte weg. Der suchte sie aber in der Stadt und als er sie fand, fragte er einfach nur, ob er sich zu ihr setzen könne. Er rief nicht die Polizei, sondern erzählte ihr wieder von der Liebe Gottes. Sie kam zu diesen jungen Christen in die Gemeinde, erlebte aber immer wieder Rückschläge. Trotzdem hielt sie die Liebe fest. Heute lebt Bettina auf einem Bauernhof, auf dem sie sich um Drogenabhängige kümmert, um ihnen zu zeigen, dass sie geliebt sind.
Wir alle brauchen Liebe. Manche Menschen – wie Bettina Ratering – wissen das ganz genau. Auch Matthias Clausen weiß wovon er spricht. Er hat zu Hause eine Frau und ein Kind, die er über alles liebt und die ihn genauso lieben. Er ist froh, dass er echte Liebe erleben darf – von Gott und seiner Familie. Echte Liebe liebt schon die Version 1.0 von uns und nicht erst ein Upgrade, das angeblich verbessert ist. Oft verwechselt man Liebe aber mit einem Wenn-Dann-Prinzip. Das Wenn-Dann-Prinzip ist sehr leicht zu verstehen: „Wenn du die Musik hörst, dann …“ „Wenn du 50 kg wiegst, dann …“ „Wenn du dich so verhältst, dann …“ Eine solche Liebe klingt eher nach Castingshow, in der man gemessen wird, ob man wirklich gut genug ist, geliebt zu werden. Diese Art von Liebe ist nicht erstrebenswert und macht auf Dauer kaputt. Bei echter Liebe gibt es kein Wenn-Dann-Prinzip und genau das meinen wir Christen, wenn wir über Gott reden. Das Wort, das Gott am besten beschreibt, ist Liebe. Gott findet uns unendlich wertvoll, auch wenn er nicht alles gut findet, was wir tun. Wir als Menschen sind es wert, dass er in der Person Jesu zu uns auf die Erde kommt. An Jesus kannst du sehen, wie Gott wirklich ist.
In einer Begebenheit mit Jesus beschreibt die Bibel, dass ein Mann am Straßenrand steht. Er ist übersät mit Geschwüren, die nicht nur sehr schlimm aussehen, sondern auch noch stinken. Sobald er auf der Straße läuft, muss er vor sich selbst warnen und das laut schreien. Das ist wie wenn wir, sobald wir auf der Straße laufen, schreien müssten: „Geht weg von mir, ich habe das und das Problem!“ Dieser Mann nimmt all seinen Mut zusammen, geht zu Jesus und bittet ihn, dass er ihn heilt. Jesus berührt diesen Menschen und er wird gesund. Jesus hat keine Angst unsere Wunden, unsere hässlichen und unangenehmen Stellen zu berühren. Er kennt sie und liebt uns trotz all unserer Fehler, Schwächen und Verletzungen. Doch dass Jesus das „Wenn-Dann-Prinzip“ zerstört, gefiel damals schon vielen Personen nicht, denn dieses Prinzip kann sehr praktisch sein und Abhängigkeiten schaffen. Deshalb schafften es einige wichtige Leute von damals, Jesus unschuldig zu verklagen, sodass er sogar ans Kreuz geschlagen wurde. Jesus tat das alles aus Liebe zu uns, damit wir ein Gegenüber haben, dem wir alles erzählen können, dem keine Last zu schwer, dem nichts zu seltsam oder zu kompliziert ist, dessen Gedanken sich uns gegenüber nie ändern. Am Kreuz lässt sich Jesus fallen, dass du zum Vater kommen kannst.